Jura Studium
Jeder Abiturient, der kurz vor dem Abschluss steht, muss sich mit dem Gedanken an seine eigene Zukunft befassen. Will man den Weg einer Ausbildung einschlagen oder doch ein Studium an einer Universität oder einer Hochschule beginnen? Die Wahl ist häufig nicht so einfach. Im Folgenden soll das Jura Studium näher erläutert werden.
Was genau beinhaltet das Jura Studium?
Die Regelstudienzeit des Jura Studiums beträgt neun Semester. Das Studium gliedert sich wie folgt: zunächst beginnt der Student mit dem Grundstudium, an das sich das Hauptstudium anschließt. Danach erfolgt die Vorbereitung auf das Examen und die erste juristische Prüfung.
Das Grundstudium der Rechtswissenschaften
Das Grundstudium erstreckt sich in der Regel auf vier Semester und wird mit der Zwischenprüfung abgeschlossen. Zu Beginn erlernt man die Grundlagen der einzelnen Rechtsgebiete und vor allem die juristische Methodik. Im Detail bedeutet dies, dass im Strafrecht vordergründig der Allgemeine Teil, sowie die Vermögens- und Kapitaldelikte erläutert werden. Das Staatsorganisationsrecht, die Grundrechte, Grundlagen des Europarechts, das Verwaltungsrecht, aber auch das Verwaltungsprozessrecht sind Bestandteil des Öffentlichen Rechts, die dem Studenten näher erläutert werden. Der am umfangreichste Teil des Jura Studiums umfasst das Zivilrecht, auch Bürgerliches Recht genannt. Einige Rechtsgebiete, die behandelt werden, sind vertragliche und gesetzliche Schuldverhältnisse, Sachenrecht, Erbrecht, ZPO, Arbeitsrecht oder aber auch Familienrecht. Nach erfolgreichem Bestehen der Zwischenprüfung wird hierüber ein Zeugnis erteilt, die Modalitäten hierzu sind jedoch an jeder Universität verschieden.
Inhalte des Hauptstudiums
Das Hauptstudium hat in der Regel einen Umfang von ein bis drei Semestern. Bestandteil sind das Polizei- und Ordnungsrecht, das Baurecht, das Kommunalrecht. Des Weiteren nimmt der Student an Aufbau- und Vertiefungskursen der gesamten Rechtsgebiete teil. Besonders wichtig ist dabei die Teilnahme an Seminaren des Pflichtfaches. Erwirbt man einen Seminarschein mit mindestens 13 Punkten, also einem "gut", so ist dies die Voraussetzung für die Promotion, sofern man diese anstrebt. Zusätzlich müssen sowohl ein Semester ausländisches Recht in der entsprechenden Sprache abgehandelt werden, der mit einem Leistungsnachweis abgeschlossen wird. Außerdem ist der Erwerb eines Scheins zur Schlüsselqualifikation Bedingung.
Der Schwerpunktbereich des Jura Studiums
Im Anschluss an das Hauptstudium erfolgt die Belegung eines Schwerpunktes. Viele Universitäten bieten inzwischen bis zu zehn Schwerpunkte an. Die Abschlussnote fließt dabei zu 30 % in die Note des Ersten Staatsexamens mit ein.
Die Zeit der Vorbereitung zum Examen
Dafür gibt es eigentlich keinen festgeschriebenen Zeitrahmen, in dem man sich auf die erste juristische Prüfung vorbereiten soll, zumeist beträgt der Zeitraum zwischen einem und anderthalb Jahren. Der Besuch eines privaten Repetitoriums wird dabei als äußerst hilfreich angesehen. 5-stündige Klausuren sind Bestandteil der ersten juristischen Prüfung. Die Durchfallquote liegt meist über 20 %. Ist jedoch diese Hürde erst einmal genommen, so ist der universitäre Teil hiermit beendet und das Referendariat schließ sich an.