Theologie - den Glauben studieren
Das Wort theologia wurde bereits in der griechischen Antike verwendet und bezeichnete das Reden und Singen von Gott bzw. der Götter. Theologie ist die „Lehre von Gott“ und des Glaubens, sowie der Glaubensdokumente.
Wer Theologie als Studienrichtung wählt, hat mehrere Möglichkeiten zur Auswahl. Da die Theologie eine konfessionsgebundene Wissenschaft ist, muss sich der Studierende zwischen katholischer, evangelischer und altkatholischer Theologie entscheiden. Im deutschsprachigen Raum werden im Rahmen dieser Konfessionen Hochschulausbildungen angeboten. Orthodoxe und freikirchliche Theologie wird von nichtstaatlichen und unabhängigen Hochschulen ebenfalls als Studiengang angeboten. Interessierten Laien wird im Rahmen von Fernstudien und Theologiekursen der Zugang zu dieser Wissenschaft ermöglicht.
Als „Theologie“ wird gemeinhin die wissenschaftliche Disziplin der christlichen Religionen bezeichnet. Andere Religionen können ebenfalls studiert werden, die entsprechenden Studien werden aber nicht als Theologiestudien geführt. Beispielsweise ist es möglich, an islamwissenschaftlichen Seminaren teilzunehmen oder das Studienfach der Judaistik zu belegen. Das christliche Theologiestudium wird oft im Rahmen einer kirchlichen Berufslaufbahn gewählt.
Um als Theologe innerhalb der kirchlichen Organisation arbeiten zu können, ist es aber mit dem Studium alleine nicht getan. Die katholische Kirche verlangt zum Abschluss der Ausbildung ein Pastoraljahr, bei dem die Tätigkeit als Seelsorger auch praktisch erlernt werden soll. In den meisten Fällen findet dieses Pastoraljahr unmittelbar vor der Weihe zum Diakon statt. Es ist außerdem Voraussetzung für die Priesterweihe.
Das Vikariat ist der zweite Ausbildungsteil für evangelische Theologiestudenten. Es schließt mit einem weiteren Examen und berechtigt den Absolventen im Anschluss zur Ordination. Hierbei wird, parallel zu einem Predigerseminar, bereits in die Praxis in der Kirchengemeinde hineingeschnuppert.
Die evangelischen Fakultäten der Theologie haben ihre Studienformen nach dem Bologna- Prozess auf die neuen Abschlüsse Bachelor und Master of theology umgestellt. Die katholische Kirche belässt bis auf weiteres das Vollstudium mit dem Abschluss eines Magister Theologiae, der nach fünfjährigem Studium erworben werden kann. Da die Theologie bekenntnisgebunden ist, gibt es immer wieder Diskussionen über ihre Wissenschaftlichkeit. Oft wird der Begriff Pseudowissenschaft verwendet, da die Theologie gewisse Glaubensgrundsätze als unwiderlegbar darstellt und somit nicht offen für neue Erkenntnisse und Ergebnisse ist. Die Theologen selbst bezeichnen ihre Wissenschaft als konstruktive Selbstreflexion.