Berufsakademie (BA)
Unter dem Begriff Berufsakademie (BA) versteht man Studieneinrichtungen, die den Studierenden ein anerkanntes Studium mit einem sehr starken Praxisbezug bieten. Das Besondere hierbei ist, dass die theoretische Ausbildung an der Berufsakademie mit einer praktischen Ausbildung in einem Unternehmen kombiniert wird, ähnlich wie bei der klassischen dualen Berufsausbildung. Die Studierenden haben somit die Möglichkeit, bereits während des Studiums Berufserfahrung zu sammeln und das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Das Studium dauert 6 Semester, eine Verlängerung oder Wiederholung ist nicht möglich, abgeschlossen wird es mit einer Abschlussarbeit und entweder mit der staatlichen Abschlussbezeichnung "Diplom ... (BA)" oder "Bachelor". Die Studiengänge an Berufsakademien sind in die Bereiche Wirtschaft, Technik und Sozialwesen eingeteilt.
Um an einer Berufsakademie zugelassen zu werden, ist in den meisten Fällen zunächst ein Vertrag mit dem ausbildenden Unternehmen abzuschließen. Während der 3-jährigen Ausbildungszeit wechseln die Studierenden meist blockweise zwischen Berufsakademie und Unternehmen, die Länge der Blöcke hängt von der gewählten Berufsakademie ab.
Weitere Voraussetzung für die Zulassung ist das Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife, in manchen Fällen genügt auch die Fachhochschulreife.
Die Ausbildungsbetriebe müssen, ähnlich wie bei der Berufsausbildung, Voraussetzungen erfüllen, um einen Studenten ausbilden zu dürfen. Wichtig ist die Möglichkeit, die in den Studienrichtungen vorgeschrieben Fachinhalte vermitteln zu können. Außerdem sind personelle und fachliche Fähigkeiten von großer Bedeutung.
Im Gegenzug zu den meist stark überfüllten Vorlesungen an Hochschulen bestehen die Kurse an Berufsakademien meist nur aus 20 bis 30 Studierenden, das garantiert häufig einen intensiveren Kontakt zu den Dozenten.
Ein weiterer Vorteil ist die Ausbildungsvergütung, die die Studierenden während der gesamten Ausbildung von ihrem Unternehmen erhalten. Die Vergütung liegt zwischen 400 und 1500€ und richtet sich nach Ausbildungsbetrieb, Studienrichtung und Ausbildungsjahr. Außerdem können meist auch Kindergeld und BAföG beantragt werden und viele Unternehmen bieten soziale Leistungen wie z.B. vermögenswirksame Leistungen oder Bücherzuschüsse.
Da das Unternehmen die Ausbildung finanziert, ist die Übernahmechance der Studenten meistens sehr gut und auch die bei Studienabschluss bereits vorhandene Berufserfahrung vereinfacht in vielen Fällen die Suche nach einem Arbeitsplatz.